Mit dem LIFE-Teilprogramm Klimaschutz und Klimaanpassung (CLIMA) soll die Umsetzung und Weiterentwicklung der EU-Klimapolitik gefördert werden, um den Übergang zu einer nachhaltigen, fairen, energieeffizienten, klimaneutralen, widerstandsfähigen und auf erneuerbaren Energien basierenden Wirtschaft und Landnutzung zu erleichtern.
Der europäische Green Deal ist eine konzeptionelle Grundlage für diesen Wandel. Er bietet nicht nur die Chance für die Etablierung eines umweltgerechten Wirtschaftsmodells, sondern auch für die Entwicklung sozial gerechter Maßnahmen.
Projekte im Teilprogramm CLIMA sollen innovative Ansätze, Methoden und Herangehensweisen zur Umsetzung des Green Deal entwickeln, erproben und fördern sowie die Anwendung entsprechender Best Practices voranbringen. Auch die Verbesserung der vorhandenen Wissensgrundlage, die Entwicklung und Umsetzung von Politik- oder Verwaltungskonzepten und die Verbesserung des Verwaltungshandelns können Inhalte sein.
Das Teilprogramm gliedert sich in folgende Schwerpunktbereiche:
- Abschwächung des Klimawandels (Climate Change Mitigation, CCM)
- Anpassung an den Klimawandel (Climate Change Adaptation, CCA)
- Verwaltungshandeln und Information im Klimabereich (Climate Change Governance and Information, CLIMA-GOV)
Abschwächung des Klimawandels (CCM)
Im Schwerpunktbereich Abschwächung des Klimawandels (CCM) stehen folgende Ziele im Zentrum:
- Klimaneutralität bis 2050
- die Verringerung der CO2-Emissionen um 55 Prozent bis 2030 (im Vergleich zu 1990)
Das Teilprogramm unterstützt beispielsweise Projekte in den Sektoren Wirtschaft und Produktion, Verkehr, Landwirtschaft, Landnutzung, Moormanagement, erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Mögliche Handlungsfelder (Areas of Intervention) sind unter anderem:
- die Verminderung von Treibhausgasemissionen in den Sektoren, die nicht vom EU-Emissionshandelssystem abgedeckt sind, einschließlich der Reduktion fluorierter Treibhausgase und von Stoffen, die zum Abbau der Ozonschicht beitragen
- Projekte zur Optimierung des EU-Emissionshandelssystems oder solche mit Effekten auf emissions- und energieintensive Industrien
- Projekte zur Gewinnung und Nutzung erneuerbarer Energien oder zur Verbesserung der Energieeffizienz
- innovative, emissionsreduzierende oder CO2-bindende Praktiken des Land-, Wald-, Boden-, Gewässer- oder Meeresmanagements
- Projekte zu naturbasierten Lösungen, die der Atmosphäre CO2 entziehen, z. B. Ansätze zum Carbon Farming.
Anpassung an den Klimawandel (CCA)
Im Schwerpunktbereich Anpassung an den Klimawandel (CCA) wird die Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber den Effekten des Klimawandels gefördert. Im Fokus stehen Anpassungsstrategien in den Themenfeldern Politik und Planungsinstrumente, Stadtentwicklung, grüne und blaue Infrastruktur, nachhaltige Wasserbewirtschaftung in dürregefährdeten Gebieten sowie Hochwasser- und Küstenmanagement. Auch Projekte zum Aufbau einer resilienten Land- und Forstwirtschaft und Infrastruktur sowie zur Vorsorge vor Extremwetterereignissen können gefördert werden. Naturbasierte Lösungen sind ebenfalls willkommen.
Verwaltungshandeln und Information im Klimabereich (CLIMA-GOV)
Projekte im Schwerpunktbereich Verwaltungshandeln und Information (CLIMA-GOV) sollen die Entwicklung, Umsetzung und Einhaltung sowie das Monitoring der Klimagesetzgebung und Klimapolitik der EU unterstützen.
In diesen Schwerpunktbereich passen beispielsweise Vorhaben zur Verbesserung des Verwaltungshandelns, etwa durch die Stärkung der Kapazitäten bei öffentlichen und privaten Akteuren, oder Projekte zur Einbeziehung, Sensibilisierung und umfassenden Bewusstseinsbildung der Zivilgesellschaft sowie relevanter Interessenvertreterinnen und -vertreter.
Ein möglicher Ausgangspunkt für Projektideen ist die Umsetzung des Europäischen Klimapakts, der darauf abzielt, die Gesellschaft in Klimamaßnahmen einzubinden. Das Anstoßen von Verhaltensänderungen kann ebenso im Fokus stehen wie nachhaltige Finanzaktivitäten, die Entwicklung und Umsetzung von Monitoringmaßnahmen zu Treibhausgasemissionen oder zu Effekten der Klimapolitik. Auch die Weiterentwicklung von Klima- und Energiestrategien auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene sowie Analysen und Bewertungen zu Funktionsweisen und zum Funktionieren des Emissionshandelssystems (ETS) können Projektinhalte sein.
Konkrete Informationen zu den aktuellen Schwerpunkten finden Sie im Mehrjährigen Arbeitsprogramm (MAWP), in der Liste der Priority Topics sowie in den jeweiligen Ausschreibungsunterlagen (Call for proposals).
Förderfähige Projektarten
Folgende Projektarten können im LIFE-Teilprogramm Klimaschutz und Klimaanpassung (CLIMA) gefördert werden:
- Standard Action Projects (SAPs)
- Strategic Integrated Projects (SIPs)
- Technical Assistance Preparation Projects (TA-PPs)
- Technical Assistance for Replication (TA-R)
Zu den Projektarten und deren Förderoptionen
Weitere Informationen
Informationen zu laufenden, bald anstehenden und vergangenen Ausschreibungen im LIFE-Programm finden Sie unter Ausschreibungen.
Unter Downloads stehen Ihnen erläuternde Präsentationen und Videoaufzeichnungen von Vorträgen zu den LIFE-Ausschreibungen seit 2021 in deutscher Sprache zur Verfügung. Die Materialien beinhalten nicht nur allgemeine Einführungen in das Förderprogramm, die einzelnen Teilprogramme und die Ausschreibungen, sondern auch Tipps aus der Projektpraxis, Erfahrungsberichte und Hinweise zum Antragsprozess sowie zur Projektkonzeption aus Sicht der Beratungsstelle.
Beachten Sie auch die Informationen, die unter Ihr LIFE-Projektantrag für Sie bereitliegen. Dort finden Sie eine große Materialfülle zu zentralen Themen der Antragstellung bei LIFE, wie Tipps, Hinweise und Erläuterungen zum Antragsprozess, zum Schreiben eines Projektantrages sowie zur Projektfinanzierung.